Waranwelt Galerie

                                          Varanus melinus (BÖHME & ZIEGLER 1997)
                                                               Quittenwaran
 

                                  alt

Herkunft

Molukken-Inseln Sula und Obi

Regenwälder der Tiefenregion und Mangrovenwälder.

Karte

                                           Karte (c) http://www.monitor-lizards.net

Größe 130-150cm
Terrarientyp/Klima

Feuchtwarm / Mangrovenbewohner

28-32C° Grundtemperatur, Sonnenplätze bis 45C°

Regenwaldterrarium / häufiges beregnen

Wasserbecken

Ernährung Große Insekten wie Heuschrecken oder Schaben sollten hier den Hauptteil der Nahrung ausmachen. Da die Tiere sehr an das Wasser gebunden sind, kann auch viel Fisch verfüttert werden. Nager werden gerne genommen, sollten aber eher selten gegeben werden, da die Tiere wie alle Warane zur Fettleibigkeit neigen.
Zucht

In Gefangenschaft schon mehrfach gelungen

Wird regelmässig auch als Farmzucht importiert.

So sollte man die Gelegenheit nutzen, Verpaarungen zwischen NZ und FZ zu praktizieren um den Genpol möglichst groß zu halten.

                                                          Varanus melinus FZ Jungtiere
Verfügbarkeit                                                +++
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http://indicus-complex.webs.com/
www.noya-reptilien.de
www.quittenwaran.de
www.monitor-lizards.net
Halter/Züchter Kommentar

Kommentar zu V.melinus

Varanus melinus ( Quittenwaran ) ist ein Vertreter der Indicus-Gruppe und besticht durch seine schöne gelbe Grundfärbung und sein im Vergleich zu anderen Arten der Indicus-Gruppe  recht ruhiges Verhalten.

Sie können gut klettern und schwimmen, deshalb biete ich ihnen ein Terrarium, mit ausreichend Kletterästen und einem großen Wasserteil. Die Luftfeuchtigkeit sollte am Tag 70-80 % und in der Nacht bis zu100 % betragen.

Ein Temperaturbereich von 30C° Grundtemperatur und bis zu 45C° °C Spotstrahler,24C° am Bodenbereich bietet den Tieren ihre Vorzugstemperaturen zu erreichen.

Ich halte mein Pärchen in einem Terrarium mit den Maßen 270 cm Länge, 270 cm Höhe und 110 cm Tiefe, die Rückwand ist aus Naturkorkplatten. Wer die Möglichkeit hat, kann auch größer Bauen. Es wurde ein Teich verbaut, der durch einen Tetra Tec- Filter gereinigt und mit einem 150 Watt Regelheizer betrieben wird. Das Wasser sollte eine Temperatur von 28/29C°  betragen.

Jungtiere sollten in der Zeit der Aufzucht in kleinere Becken von ca. 120 cm Länge, 80 cm. Höhe und 60/70 cm Tiefe aufgezogen werden.

Als Futter biete ich meinen Tieren überwiegend Insekten, Fisch und Kükenteile an.  Babymäuse und Hühnerherzen werden seltener angeboten, da die Gefahr der Verfettung besteht.  Schaben werden selten angenommen. Um die Tiere trotzdem an Schaben zu bekommen, kann man sie in Ei tauchen, ein Großteil der Tiere nimmt dann auch Schaben an.

Das Futter wird mit Korvimin ZVT und Vitamin B 1 bis 2 Mal die Woche supplementiert.

Frank Jünemann

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Kommentar zur Ernährung von V.melinus

Leider stehen nur sehr wenige Daten zur Ökologie von V. melinus zur Verfügung. Selbst das Verbreitungsgebiet ist umstritten.

Fest steht, dass die Tiere im Tieflandregenwald kleiner indonesischer Inseln vorkommen. Von Böhme und Ziegler (1997) werden die Tiere als dämmerungsaktiv beschrieben.

Nach Bayless und Adragna (1999) bilden Vogeleier, große Insekten und Baumfrösche einen Teil der Nahrung.

Mit Blick auf das Verbreitungsgebiet und das Habitat kann ich von einem großen Anteil an warmblütigen Wirbeltieren im Beutespektrum nur abraten. Insbesondere Säugetiere sind dort nicht häufig und schwer zu erbeuten. Insekten und zahllose andere Wirbellose (Weichtiere, Gliederfüßer, Würmer etc.) kommen im Regenwald in großer Zahl vor und bilden weit mehr Biomasse als alle anderen tierischen Lebewesen zusammen. Sie sind als Nahrung also verhältnismäßig häufig, leicht zu finden und zu erbeuten.

Auch große Warane ernähren sich in freier Natur zu einem Großteil von wirbelloser Beute. Gerade mit Berücksichtigung der meist generellen Überversorgung der Tiere in der Haltung, der tendenziell trockeneren Unterbringung bei Regenwaldbewohnern (wer stellt schon sintflutartige, stundelange Regenschauer nach...) und der hohen, nierenpflichtigen Eiweißanteile beim Verfüttern von Warmblütern sollte die Ernährung hauptsächlich mit Wirbellosen erfolgen. Sollte das Tier eine Ernährung mit toten Warmblütern seit langem gewöhnt sein, mag es durchaus sein, dass es einige Tage oder Wochen benötigt, um sich an das neue Nahrungsangebot zu gewöhnen.
Wenn die Tiere keine Heuschrecken oder andere Insekten fängt, haben sie offenbar keinen Hunger!

Dennis Fischer

 

Literatur

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