Waranwelt Galerie

                                              Varanus doreanus (MEYER 1874)
                                                        Blauschwanzwaran
 
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Herkunft

Die Herkunft erstreckt sich von Neu-Guinea über einige vorgelagerte Inseln bis zur Nordspitze Australiens

Mangrovenbewohner

Karte

                                         Karte (c) http://www.monitor-lizards.net

Größe 140-150cm
Terrarientyp/Klima

Feuchtwarm

28-35C° Grundtemperatur, Sonnenplätze bis 45C°

Keine hohen Nachtansenkung!

Regenwaldterrarium

Wasserbecken / tägliche Beregnung

Ernährung

Insekten aller Art wie Heuschrecken, Schaben, Larven, Grillen usw

Mäuse, Ratten, Fisch, Eintagsküken, Hühnerinnereien

Nager selten verfüttern! Verfettungsgefahr!

Zucht

Als FZ oft im Handel

NZ in Gefangenschaft nicht bekannt

                                                                 Varanus doreanus FZ Jungtier  

Verfügbarkeit                                                +++
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http://indicus-complex.webs.com/
www.monitor-lizards.net
Halter/Züchter Kommentar

Interessanter Kommentar zur Fütterung von V.doreanus

Im 2007 veröffentlichten Artikel "Field Metabolic Rates and Water Fluxes in Free-Living Varanid Lizards" verarbeiten GREEN und CHRISTIAN Daten von SMITH. Danach wurden bei den V.doreanus nah verwandten V.indicus folgende Werte gemessen: Ein 1210 Gramm schweres Exemplar hatte während der Regenzeit einen täglichen Energiebedarf von 195 kJ was in etwa 47 kcal entspricht. Bei einem 1242 Gramm schweren Exemplar wurde während der Trockensaison ein Bedarf von 122 kJ, also etwa 29 kcal festgestellt.

Ebenfalls in 2007 veröffentlichten PHILIPP, ZIEGLER und BÖHME den Artikel "Preliminary Investigations of the Natural Diet of Six Monitor Lizard Species of the Varanus (Euprepiosaurus) indicus Group". Insgesamt 54 Tiere, darunter 8 doreanus wurden untersucht und ihre Mageninhalte ausgewertet. Von den acht doreanus hatten vier Exemplare komplett leere Mägen. Bei den übrigen vier Exemplaren konnten insgesamt nur sieben Beutetiere festgestellt werden: ein Käfer, eine Kurzfühlerschrecke, zwei Skinke, eine Schlange und zwei Reptilieneier.

In Anbetracht der Mageninhalte der übrigen untersuchten Arten des Komplexes, scheint es, dass die Arten entweder sehr opportunistisch, oder sehr spezialisiert sind. Ebenso sind starke jahreszeitliche oder geographische Einflüsse auf die Ernährung nicht auszuschließen. So konnte bei einer Art etwa 60% Wirbeltiernahrung nachgewiesen werden, bei einer anderen dagegen nur 2% gegenüber 56% Anteil an Krabben. Fische konnten bei keinem Exemplar nachgewiesen werden, ein Vogel als Beutetier nur bei einem Tier.

Nach meinen Erfahrungen ist es der Agilität der Tiere zuträglicher lieber geühlsmäßig weniger, als mehr zu füttern. Appetit haben die Tiere, ähnlich wie wir selbst, meist mehr als Hunger. Dazu kommt unsere anthropozentrische Weltsicht, hier im besonderen auf unsere Warmblütigkeit und damit unseren erhöhten Energiebedraf bezogen. Wechselwarme haben allerdings einen extrem verringerten Energiebedarf. Besonderes Augenmerk ist zusätzlich auf die Umstände der Terrarienhaltung an sich zu legen: Die Bewegungsfreiheit der Tiere ist selbst in großzügigen Becken extrem eingeschränkt, die Suche nach Beute oder Sexualpartnern, das verteidigen eines Revieres oder die Flucht vor Beutegreifern ist nicht notwendig - Einflüsse die einen immensen Einfluss auf den Metabolismus eines Lebewesens haben.

30g Seelachs liefern zwischen 30 und 40 kcal.
Ein gekochtes Hühnerei liefert zwischen 80 und 90 kcal.
Heuschrecken... die Daten sind hier unvollständig und benötigen einige Berechnung... "100 Heuschrecken bringen, je nach Größe, etwa 2-3g auf die Waage - ich gehe von Locusta migratoria aus. Das entspräche etwa 300-450kcal Brennwert."

Neben den Kalorienwerten sind meiner Meinung nach insbesondere die Verhältnisse von Fett/Eiweiß und Ballaststoffen zu beachten (Kohlenhydrate sind bei tierischen Nahrungsmitteln ja von untergeordneter Bedeutung). Ganze Beutetiere sind "Filet"-Teilen immer vorzuziehen. Insekten und Wirbellose sollten einen hohen Anteil der Nahrung ausmachen. Zum einen ist hier ein "gut loading" simpel und direkt überwachbar und hilft so die Nahrung aufzuwerten, zum anderen liefern Insekten wenige Purine und belasten die Nieren daher weit weniger als die nierenpflichtigen Eiweiße von Wirbeltierfleisch. Außerdem ist hier ein gutes Ballaststoffverhältnis gegeben und last but not least lassen sich Insekten und Wirbellose weit als Beschäftigungsfutter für die "foragers" nutzen, als leblose Frostmäuse, Kükenteile oder ähnliches.

Neben einem großen Anteil aller möglicher Insekten (neben Heuschrecken gibt es auch Schaben in für doreanus attraktiver Größe, Rosenkäferlarven, Zophobas, Gespenstschrecken etc.) bieten sich auch Krabben/Garnelen und Mollusken (Muscheln/Schnecken, z.B. die leicht zu züchtenden Achatschencken) als Nahrung an. Das Verfüttern von (ganzem) Fisch und anderen Wirbeltieren schadet sicher nicht, solange es in Maßen geschieht. Die Vertreter der indicus-Gruppe bilden praktisch keine äußerlich sichtbaren Fettreserven aus. Überschüssige Kalorien werden im Fettkörper der Leibeshöhle gespeichert oder im Falle krankhafter Verfettung (z.B. durch dauerhafte Überfütterung, falsche Ernährung) in der Leber abgelagert was die Lebenserwartung der Tiere extrem verkürzen kann.

Dennis Fischer

Literatur

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